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Kurt-von-Marval-Schule

Schuljahr 2011/12

Individuelle Förderung selbstverständlich

Schuljahr 2011/12 | 08.02.2012

Wichtige Kriterien der Gemeinschaftsschule sind schon jetzt erfüllt

"Beste Bildungschancen für alle" will die Landesregierung mit der Gemeinschaftsschule erreichen. Die Leitgedanken: Kinder und Jugendliche fördern, ihre Verschiedenheit als Wert anerkennen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten und Potentiale optimal zu entfalten, so das Ministerium für Kultur, Jugend und Sport. Wichtige Kriterien in diesem Zusammenhang erfüllt die Kurt-von-Marval-Schule schon jetzt: Erfahrungen im Ganztagesbetrieb, in der aktiven Elternarbeit und im gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht behinderter Schüler. Inwiefern bereits der angestrebte Schwerpunkt der Gemeinschaftsschule (GMS) hinsichtlich des "selbstständigen, individuellen und kooperativen" Lernens erfüllt ist, zeigen zwei Beispiele.

Ganztagesschule

Das Kultusministerium verpflichtet alle Schulen zu einer individuellen Lernstandserhebung in den Fächern Deutsch und Mathematik zu Beginn der 5. Klasse. An der Kurt-von Marval-Schule wird diese Erhebung online-basiert durchgeführt: "Aufgrund dieses modernen Verfahrens erhält der Lehrer eine detaillierte Einschätzung der Stärken und Schwächen der gesamten Klasse sowie eines jeden Schülers in beiden Fächern", berichtet Klassenlehrerin Frau Heege. Nach diesem Stärken- und Schwächeprofil richte sich der individuelle Förderplan: "Jeder Schüler erhält in Mathematik und Deutsch ein individuelles Förderheft mit exakt abgestimmten Übungen und eigener Kontrollmöglichkeit", so Frau Heege. Geübt werde auch im Computerraum: Über die eigenen Zugangsdaten lassen sich die individuellen Übungen abrufen und bearbeiten. Ein Nachtest zeigt, ob sich die Leistungen der Schüler verbessert haben. Kontinuierlich informiert werden hierüber auch die Eltern. Für diese individuelle Förderung, die in der 6. Klasse fortgesetzt wird, bekommen die Fünftklässler in beiden Fächern wöchentlich je eine Zusatzstunde. Über die Pakt Zukunft Heilbronn-Franken gGmbH, die das Profil der Kurt-von-Marval-Schule als besonders innovativ und  förderungswürdig einstuft und die Schule mit 42 000 Euro unterstützt, erhalten beide Klassenstufen in Deutsch und Mathematik darüber hinaus wöchentlich zusätzlich noch je eine Intensivförderstunde. "Hierfür werden die Klassen noch mal geteilt, so dass ein Unterricht mit jeweils nur acht Schülern möglich wird", berichtet Frau Heege.

Förderung Betriebe

Am PC erhalten die Fünft- und Sechstklässler der Kurt-von-Marval-Schule speziell zugeschnittene Übungen zur indivduellen Förderung von Stärken und zum Ausgleich von Schwächen.

 

Grundschule

Im Vordergrund des Konzepts der GMS steht die Heterogenität der Klassen: Unterschiedliche Fähigkeiten der Schüler bereichern das Lernen mit- und voneinander. Die Ziele der GMS, darunter "selbstständiges Lernen statt belehrt werden", Lernen durch Üben und Anwenden" sowie die Berücksichtigung des individuellen Lerntempos und die Rolle des Lehrers als Lernbegleiter, erreicht Konrektorin und Klassenlehrerin der 4a, Frau Andrikopoulos-Feucht, unter anderem durch Wochenpläne: Darin sind Aufgaben aus verschiedenen Unterrichtsfächern enthalten, die sowohl für alle Schüler gleich, aber auch speziell auf das Kind zugeschnitten sein können. Nach einer Einführungsphase bearbeiten die Schüler in einem Zeitraum von einer Woche je nach individuellem Tempo nun so viele Aufgaben wie möglich. Dies geschieht, wie in der GMS vorgesehen, in Einzel-, Partner oder Gruppenarbeiten. "Hierdurch bekommt der Lehrer eine andere Art der Rückmeldung als über Klassenarbeiten. Anhand der Wochenpläne lassen sich Stärken erkennen und fördern, Schwächen ganz gezielt ausgleichen", berichtet die Konrektorin. Zudem könne der Lehrer auf Einzelne besser eingehen, da er nicht von allen Schülern gleichzeitig gebraucht werde.

Fortbildung

Auf die möglichen Unterrichtsformen und die Methodenvielfalt, die eine Gemeinschaftsschule bietet, wird sich das Lehrerkollegium unter anderem mit einer Fortbildung durch Prof. Struck vorbereiten. Geplant ist auch eine zweitägige Fortbildung, die in der Freizeit der Lehrer stattfinden wird. Als positiv hebt Frau Andrikopoulos-Feucht hervor: "Durch unser Profil, das wir im Rahmen der Ganztagesschule erstellt haben, erfüllen wir schon jetzt viele Kriterien der GMS und konnten damit bereits Erfahrungen sammeln. Anders als viele andere Schulen fangen wir nicht bei Null an".

Text + Foto: Elke Khattab